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Am Anfang war die Idee ...

MEGATIV begann am 1. Mai 1997 als locker-kritisches Magazin, das in kurzen Filmbeiträgen informieren und unterhalten wollte. An Themen wurde eigentlich alles aufgegriffen, was interessant erschien. Ein Hang zum Zynismus war damals schon erkennbar. Vielleicht liegt das daran, das Rainer die NDR-Sendung "extra3" sehr verehrt.

... dann fielen die Ereignisse über uns herein ...

Da wir bekanntlich das letzte Interview mit dem leider viel zu früh verstorbenen Frank Steinbach alias "Magic- Peter Ehrlich" führten -einen Tag bevor er auf Ibiza starb-, hatten wir in unserer bisher einzigen Livesendung Dezember 1997 die verbliebenen Mitstreiter von Peter Ehrlich zu Gast. Mit Kai Roh und Konsorten produzierten wir bis April '98 mehrere Sendungen, teilweise alle 14 Tage eine neue Folge. Leider sank Kai Roh's Niveau langsam aber sicher in den Keller. Nachdem er in seinen Statements mehrfach ausfallend gegenüber unserem Moderator Rainer Gülzow wurde, zogen wir mit der Sendung am 9. April '98 einen Schlußstrich unter die Episode "Roh".

... und nun machen wir Fernsehen nach Fahrplan ...

Anschließend waren wir vor allem aktuell und dokumentarisch tätig. So durch unseren Bericht aus Eschede vom Schauplatz der ICE-Katastrophe und unserer Reportage über einen Speedbootpiloten aus Berlin.

... oder vielleicht nicht ?!

Im Februar '99 verwirklichte Judgy seine Vision einer "großen Samstagabendshow". Die Aufzeichnung des Konzerts "CRASH '99" in der Hamburger Markthalle verlangte der Crew alles an Personal ab, was irgendwie aufzutreiben war. Kleine Anekdote am Rande: Da wir uns an dieser Veranstaltung die Haus- und Filmrechte gesichert hatten, wurden die Damen und Herren des Kamerateams von Hamburg 1, welches für JEANNIE X Aufnahmen machen sollte, nur nach Zahlung des vollen Eintrittspreises in die Halle gelassen. Der Hamburg 1-Redakteur bekam einen mittleren Wutanfall, als er merkte, das die bereits anwesende Produktion aus ein paar Amateuren, die mit der PANASONIC MS-4 filmten, bestand. Aus Rache, oder weil das bei Hamburg 1 so üblich ist, wurde dann im Graben vor der Bühne kräftig gedrängelt und geschubst.

...Konzentration auf das Wesentliche:

Ab April '99 bereitete Rainer dann eine aufwendige Dokumentation vor. Es war die Zeit vor dem zehnjährigen Jubiläum der Maueröffnung. Auch Rainer wollte einen Beitrag unter dem Titel "Die vergessene Mauer - Berlin im Jahr 10 der Grenzöffnung" zu diesem Thema produzieren. Judgy sollte als Interviewer eingesetzt werden. Doch leider setzte sein Medizinstudium (oder auch persönliches Desinteresse, wer weiß...) dem Vorhaben ein ungeplant frühes Ende. Seitenweise Manuskripte und Konzepte waren plötzlich reif für die Tonne. Rainer ließ seiner Wut freien Lauf und sendete das bereits vorhandene Filmmaterial ungeschnitten im Offenen Kanal, am bereits Monate vorher gebuchten Sendetermin.

...Jahr 2000: Chance für etwas Neues.

Nachdem Ende '99 auch der letzte Protagonist von MEGATIV vorübergehend die Lust am Fernsehen verloren hatte, ergaben sich während eines sogenannten Thementages im Offenen Kanal neue Kontakte. Die "Thementage" werden immer von Mitarbeitern des Offenen Kanals selbst organisiert. Das Personal für diese Produktionen rekrutieren sich die Mitarbeiter aus ihnen bekannten Nutzern. Da sich unsere "Fähigkeiten" selbstverständlich auch unter den Mitarbeitern herumgesprochen haben, wurden auch wir mehrfach angesprochen, an solchen Produktionen mitzuwirken.

So lernte Rainer zum Beispiel Samir Kurtovic und Peyman Imani kennen. Während MEGATIV eine schöpferische Pause machte, half er den anderen beiden Nutzern.

Im Mai 2000 entstand dann auch für MEGATIV wieder ein umfangreicher Beitrag. Der Film "Anachronismus Offener Kanal", aus Anlass von Schließungsgerüchten des Offenen Kanal Berlin gedreht, führte sogar zu einem Interview mit Herbert Schalthoff, Lokalchef von Hamburg 1. Wir drehten ebenfalls auf dem Gelände von Studio Hamburg, bei "CYBERRADIO TV", einem Streaming-Internetsender. Diese Firma gab es ein Jahr später bereits nicht mehr...

Während dieser Produktion lernte der letzte verbliebene MEGATIVler der ersten Stunde Roger Bach kennen, der damals noch bei "FISCHBRÖTCHEN TV" mitwirkte. Es ergab sich eine lose Zusammenarbeit. So produzierte Roger den derzeit aktuellen Vorspann von MEGATIV auf seinem PC. Auch hilft er bei aktuellen Filmprojekten auf 16mm Film tatkräftig als Ton- und Kameraassistent mit.

Aufgrund eines Senatsbeschlusses musste der Offene Kanal zum 1. Juli 2003 seinen Betrieb einstellen. Die Nachfolge hat der "Bürger- und Ausbildungskanal TIDE" angetreten. Funktionen, Nutzer und Programm sind dasselbe geblieben.

..Jetzt wirds fiktiv...

Im Jahr 2002 arbeitete Rainer vor allem an seinem Traum, einen Kurzspielfilm auf 16mm zu drehen. In Zusammenarbeit mit Michael Steinhauser und Michael Liebe, welche als Storyboardzeichner und Schauspieler mitwirken, entstanden bereits die Innen- und einige Außenaufnahmen unter dem Arbeitstitel "...Rituale!".

In diesem Jahr entstand auch der erste Film in Zusammenarbeit mit den Machern von amaVid. Der Kurzfilm in der MEGATIV-Reihe "Sendung für die Katz" mit dem Titel "Lutz' neue Kamera" wurde bereits im Kino "B-MOVIE" gezeigt und war ein voller Publikumserfolg. In diesem Kino trifft sich seit Mitte 2002 die neugegründete Kurzfilmergruppe Hamburger Kino, die es sich zum Ziel gesetzt hat, mit der Hilfe von Gleichgesinnten No-Budget Kurzfilme zu produzieren.

Leider war bald erkennbar, das die HAMBURGER KINO-Leute in eine merkwürdige Kunstform abdrifteten, die sie KINO-CABARET nennen. Eine experimentelle Ex- und Hopp Kunstform, die mit dem klassischem Erzählen einer Geschichte kaum etwas zu tun hat. Anmaßend, denn die Hamburger Filmszene hat sehr viel mehr zu bieten, als diese Möchtegern-Filmemacher, deren Gruppenname Repräsentanz vortäuscht.

Doch Hamburg ist groß und zufällig erfuhren wir Herbst 2003 von der Existenz einer weiteren Gruppe, die sich Filmstube Hamburg nennt. Dort haben wir zur Zeit unseren Anlaufpunkt. Mal sehen, wie sich die Zusammenarbeit entwickelt. Das Niveau dieser Gruppe ist jedenfalls extrem unterschiedlich. Jedoch ist der persönliche Anspruch jedes Einzelnen deutlich höher anzusiedeln, als dies beim "Hamburger-Kino" der Fall ist.


Aktualisiert am 22.9.2007